Rund um PP » Tagebuch eines El Pollo Priesters

Nun sitze ich also hier am Schreibtisch in meinem kleinen Haus auf Edgars Wahl. Viel ist geschehen seit meinem Weggang von den Lords of Darkness. Ich hatte viel Zeit nachzudenken: Über mich, über den Dunklen Lord, über meinen Auftrag. Mir wäre es nie in den Sinn gekommen, dass ich einmal das Erbe von Fe antreten muss. Eigentlich habe ich nicht das Gefühl, dass ich ElPollo so gut verstehe, dass ich in der Lage bin seinen Glauben richtig und gut zu verbreiten.

Aber immerhin: Ich habe einen Entschluss gefasst. Ich werde es meiner Vorgängerin gleich tun und anfangen ein Tagebuch zu führen. Vielleicht finde ich so meinen Weg zu ElPollo.

Nun ist es also bereits ein Monat her, dass ich die Lords of Darkness und meine geliebte Ehefrau verlassen musste. Der Weg hat mich zurück zu Santana geführt. Ob das Zufall oder Fügung ist vermag ich nicht zu sagen. Sie trägt wie ich das Mal - sein Mal. Ich denke, dass sie mir bei meinem Auftrag helfen wird.

Mein Auftrag..... eine große Aufgabe, die mir der Dunkle Lord zugedacht hat. Ich soll die Piraten des Opal zum rechten Glauben bekehren.....Ich mache mir nichts vor: Es ist bereits ein Erfolg, wenn sie El Pollos Macht begreifen und ihm Ehrfurcht entgegen bringen. Ihn anzubeten und für ihn zu kämpfen ist zu viel erwartet.

Aber ich gebe mich der Hoffnung hin. Das Dachgeschoss meines Hauses habe ich zu einer kleinen Kultstätte des Dunklen Lords umgebaut. Opfertisch, Opferfass, Fackeln...alles da. Nur das wichtigste fehlt: Ein richtiges Opferbeil. Manchmal wünsche ich mir die Zeiten des Indigo zurück. Ich war in der Lage perfekte Opferbeile zu schmieden, Fe hat sie gerne verwendet. Aber ich habe die Fähigkeit verlernt. Ich werde schauen, dass ich einen geschickten Schmied finden werde. Die Mannschaft, die mich aufgenommen hat, besitzt inzwischen eine Schmiede. Vielleicht finde ich dort den Schmied meines Vertrauens...

Die Kultstätte in meinem Haus kann aber nur eine Übergangslösung sein. Gottesdienste für den dunklen Seelenverschlinger müssen in Höhlen abgehalten werden. Höhlen in der Nähe seiner Kinder, am Meer. Wie die auf Turongo, damals im Korallenmeer. Ich werde mich auch auf die Suche nach geeigneten Stätten begeben. Mein Ziel sollte Maia sein. Diese Insel tauchte bisher immer wieder in meinen Visionen auf und dort fand ich damals auch Spuren ElPollos....und dieses unheimliche, bedrückende Gefühl.

Außerdem werde ich mir die Strecke nach Maia einprägen, damit ich sie blind finden kann und nicht andauernd auf diese mängelbehafteten Seekarten angewiesen bin, die nicht einmal der kleinsten Brise standhalten.

Erst jetzt bemerke ich wie viel ich eigentlich schon geschrieben habe. So viele Seiten für nur einen Eintrag. Wie soll ich da nur den Überblick behalten. Ich werde Besserung geloben und kürzere Einträge verfassen!

El Pollo sei mit mir!

Das Ende der heutigen Tour endete in Toba. Diese Insel hatte ich mir bisher nie genau angesehen. Ab und zu führten mich zwar Jobs zu dieser Insel, aber ich habe mich nicht lange am Dock aufgehalten. Immer schnell nach Hause gehuscht. Vielleicht hätte ich mich doch besser umsehen sollen...

Vom Dock aus sieht die Insel unbewohnt aus, aber gleich hinter den Klippen ändert sich das. Mit Überraschung entdeckte ich ein Dorf, das sich, als ich mich ihm näherte, als verlassen erwies. Ein mulmiges Gefühl stieg in mir auf, aber es ist nicht das gleiche wie auf Maia....das ist etwas anderes. Die Häuser hier sind auch merkwürdig verziert. Ich sehe farbige Zeichen....vielleicht Runen...an Türen und Dächern. Das hat nichts mit dem dunklen Lord zu tun!

Auf dem Dorfplatz finde ich eine mögliche Antwort. Hier steht eine Statue umgeben von Devotionalien und Opfergaben, so als ob sie immer noch verehrt würde. Auch die Person, die sie darstellt, wirkt vertraut. Ich habe sie schon mal gesehen. Ich muss es nachprüfen, aber es könnte sich um einen der berüchtigten Brigantenkönige handeln. Sollte es am Ende Barnabas sein? Ist ihm der Fluch, der auch seine Mannen traf, noch nicht genug? Warum legt er sich wieder mit El Pollo an?

Ich muss weiter forschen. Jetzt noch dringender als vorher. Nur ER kann uns beschützen!

DIESE GOTTLOSEN HEIDEN! MÖGE EL POLLO IHRE SEELEN VERSCHLINGEN UND IN DIE TIEFSTEN ABGRÜNDE SPEIEN.[/size]

Nachdem ich mich nun beruhigt habe, sollte ich die Geschichte von vorne erzählen, sofern ich mich unter Kontrolle halten kann.

Seit Neuestem sind die Untoten des Opals nicht mehr ganz so gierig und nehmen nur noch funkelnde Achterstücke. Vielleicht liegt es daran, dass ich mutiger geworden bin und öfter auf die Jagd nach ihnen gehe. Sie mögen dem Dunklen Lord knapp entkommen sein, aber ihre Seelen gehören ihm! Sie müssen zu ihm geschickt werden.

Beim heutigen Kampf gegen Skelette verlies mich das Glück und ich wurde niedergestreckt. Als ich wieder zu mir kam, waren die blanken Knochen nur noch kleine Haufen. Offensichtlich sind sie endlich bei IHM angekommen. Als ich mich aufrichtete fielen Knochen von mir und der Schädel rollte den kleinen Hang herab. Offensichtlich wurde das Skelett direkt über mir erschlagen. Ich klopfte den letzten Rest Knochenstaub von meiner Kleidung als mir ein Pergament in die Hand fiel. Ich nahm es genau in Augeschein und als ich es entrollte stellte ich zur meiner Überraschung fest, dass ich eine Karte zu einer dieser Verfluchten Inseln in Händen hielt. Sie musste der armen Seele gehört haben, die auf mir ihr Ende fand. Schnell verstaute ich die Karte in meiner Tasche und machte mich sofort auf den Weg nach Hause.

An der Jagd hatte sich einige Geister der Dunkelheit beteiligt und die traf ich am Dock. Schnell stimmten sie zu, dass wir gleich aufbrechen und das Nest dieser Heiden ausräuchern sollten. Wildvenus stellte eine ihrer Slups zur Verfügung.....

Vielleicht hat mich El Pollo doch auf den richtigen Weg geschickt. Sollten sie IHN langsam erkennen?

....Wir stachen in See. Diese Verfluchten hatten sich an der Strecke zwischen Saiph und Ix Chel versteckt. Zugegeben sehr gut. In diesem vermaledeiten Nebel kann man wirklich nichts erkennen. Wir hatten zwar die Überraschung auf unserer Seite, aber unseren ersten Angriff schlugen die Kultisten recht schnell zurück. Sie hatten uns einfach auf dem falschen Fuß erwischt. Aber wir ließen uns nicht unterkriegen und starteten gleich einen zweiten Versuch. Der war auch erfolgreicher: mehrere Schädel und Töpfe. Sogar ein paar Kisten konnten wir zusammenraffen.

Aber im Nachhinein glaube ich, dass es zum Plan dieser gottlosen Heiden gehörte. Fast unbehelligt schafften wir unsere Beute an Bord und machten uns auf den Rückweg. Plötzlich fielen sie über uns her. Hinter den Klippen und Riffs tauchten Unmengen von kleinen Flößen auf. Jedes mit einer Handvoll Kultisten besetzt. Sie kletterten an Bord und zerstörten die Takelage und das Ruder. Ich schäme mich es einzugestehen, aber der Plan war raffiniert. Als wir manövrier unfähig im giftigen Nebel trieben kamen die Kutter. Erbarmungslos durchsiebten sie das Schiff. Mit letzter Kraft konnten alle unverletzt entkommen.

Aber für das Schiff werden sie büßen. Und für die Beute. Und für die Karte
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DIESE GOTTLOSEN HEIDEN! MÖGE EL POLLO IHRE SEELEN VERSCHLINGEN UND IN DIE TIEFSTEN ABGRÜNDE SPEIEN!

Heute hat mich eine Brieftaube erreicht. Unserer Mannschaft ist eine Karte zu einem weiteren Versteck dieser gottlosen Heiden in die Hände gefallen. Ich muss mehr über diese Kultisten und ihren Möchtegern-Gott Vargas herausfinden! Sie scheinen den gesamten Opal infiltriert zu haben.

Das darf nicht sein!

Der Opal ist Eigentum des dunklen Seelenverschlingers. Nur er hat Anspruch! Wie kann es sich ein dahergelaufener Brigantenkönig nur anmaßen sich auf die gleiche Stufe (oder gottbewahre eine höhere Stufe) wie El Pollo stellen? ER hat schon einen Brigantenkönig verflucht, er wird auch diesen zur Strecke bringen.

Leider ist mein Opferbeil immer noch nicht fertig. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und werde mich morgen noch auf die Suche nach einem geeingneten Opfertier begeben. Vielleicht ist uns das Glück hold und das Beil wird fertig. Dann kann ich vor der Fahrt noch ein Opfer bereiten.

Nun werde ich noch etwas um Beistand beten und mich dann in die Koje betten.

Woher nehmen sie nur diese Kraft? Ohne großen Aufwand vertrieben sie uns von der Insel und nahmen uns das Schiff und die Karte...Was soll nur geschehen?

Aber genug von diesen unerfreulichen Dingen!

Gestern Abend was ein besonderer Tag. Zum ersten Mal wurde die neue Kultstätte genutzt. Willow hat mir den Keller ihres Herrenhauses zur Verfügung gestellt. Es ist zwar noch keine Höhle, aber besser als der Dachboden. Der freudige Anlass war die Ernennung von Ronisweety zum Schiffsoffizier. Auf Wunsch von Willow sollte sie im Name des großen Seelenverschlingers vereidigt werden. Als Priester kam mir diese Aufgabe zu.

Ein wenig aufgeregt war ich schon. Schließlich war es erst mein zweiter Einsatz als Priester nach der Trauung von Adline und Repko. Immer noch sehr bedauerlich, dass das Opferbeil noch nicht fertig ist! Aber auch so, denke ich, ist die Bindung stark genug.

Möge El Pollo der neuen Schiffsoffizierin auf ihren Fahrten beistehen und sie immer auf dem rechten Kurs führen.

Endlich ist es soweit!

Santana hat mir über Willow mitteilen lassen, dass das Opferbeil fertig sei. Wer anderes als SEINE Tochter könnte in der Lage sein solch ein prächtiges Beil zu schmieden? Ich kann es kaum erwarten, das Beil in Händen zu halten.

Willow hat mir das Opferbeil übergeben. Wahrlich ein Meisterstück. Es ist fantastisch austariert und liegt gut in der Hand. Man kann förmlich die Macht El Pollos spüren. Wie mir Santana gesagt hat, hat sie Krakenblut in das Eisen geschmiedet, das könnte der Grund sein. Sie hat sich auch mit den Verzierungen sehr viel Mühe gegeben: Der Griff ist tief schwarz mit dunkelroten Verzierungen. Sie sehen aus wie SEINE Augen in der Dunkelheit. Und auf der Schneide ist ein Oktopus eingeprägt.

Ein wunderbares Beil, ich werde es behutsam behandeln und so verwenden, dass es dem Dunklen Lord zur Ehre gereicht.

Es fällt mir schwer wegen der Schmerzen klare Sätze zu formulieren.

Heute ist ein schwarzer Tag, aber vielleicht ist es auch Vorsehung. Alle, die mit El Pollo näher zu tun haben oder hatten, haben ein Körperteil verloren. Nur bisher waren es Augen. Fe, Hibiskus, sogar Willow. Alle haben sie ein Auge verloren. Mir aber nimmt er ein Bein.

Der Rum benebelt meine Wahrnehmung. Ich weiß nicht, ob ich mich freuen oder ärgern soll. Momentan bin ich jedenfalls nicht in der Lage einen Heiltrank zu brauen. Ich werde versuchen trotz der Schmerzen zu schlafen, vielleicht bringt mir der Schlaf oder der kommende Tag eine Erleuchtung.